NOHABs im Kosovo im Jahr 2005

1. Warum ins Kosovo?

Im Januar 2005 trafen sich in Haldensleben einige Fans der Rundnasen und beschlossen, eine deutsche NOHAB-GM-Gruppe zu gründen. Im gleichen Jahr sahen wir ein Video von Jan Williams von Grimstrup Film, der von norwegischen NOHAB-Loks im Kosovo berichtete. Das Kosovo hatte von der NSB als Aufbauhilfe vier Di3-Loks erhalten, die z. T. noch immer in ihrer originalen NSB-Lackierung Reisezüge fuhren. Wir wurden neugierig und fragten bei Jan nach, ob er uns eine Reise ins Kosovo empfehlen würde. Wir wurden von allen Seiten gewarnt, dass der Kosovo eine unsichere Gegend sei. Aus Sicht von Jan sei das aber kein Problem. Damit war klar, wir fahren ins Kosovo!

Also starteten Jürgen, Ulf und ich am 4. Mai 2005 zur ersten Reise seit „Gründung“ des Rundnasen-Klubs im Januar des Jahres.

Aus dem Video erfuhren wir, dass der Chef der Eisenbahnen im Kosovo, der sogenannten UNMIK-Railways, der Däne Poul Rich ist, mit dem sich Ulf vorab in Verbindung gesetzt hatte.

Nachdem auch meine Geschäftsleitung keine Einwände hatte, starteten wir also mit meinem Dienstwagen Richtung Süden. Es sollte eine Abendteuer-Tour werden........

2. Die Anreise

Die Fahrt ging übers Erzgebirge, durch Tschechien und die Slowakei zunächst nach Ungarn. Wir wollten nachsehen, ob vielleicht zufällig gerade einige M61 mit Bauzügen im Lande unterwegs sind. Also ab zum Museum in Budapest, wo die Loks normalerweise im Schuppen stehen, falls sie nicht unterwegs sind.

Da es kurz vor Schließung war, durften wir umsonst rein und haben zunächst den Anblick der Dampflokparade an der Drehscheibe genossen.

Dampfloks
Dampfloks Frank-Marc Siebert 04.05.2005 Eisenbahnmuseum Budapest

Ganz rechts stand die ehemalige deutsche 52 5156, die heutige 520.034 der MAV.

520.034
520.034 Frank-Marc Siebert 04.05.2005 Eisenbahnmuseum Budapest

Leider brachte der Blick in den Schuppen Gewissheit: alle Rundnasen waren vollzählig vorhanden – und zwar hinter verschlossenen Türen. Nun ja.... Die Nacht verbrachten wir zu dritt im Multivan-Bus auf dem Campingplatz nahe Budapest und fuhren morgens weiter Richtung Serbien. Die Suche nach den V300 der Jugoslawischen Staatsbahn im Grenzort Subotica war erfolglos, sie waren bereits nach Belgrad abgefahren worden. Dafür machten wir unsere erste Begegnung mit RC-ähnlichen Eloks der Staatsbahn.

441 062
441 062 Frank-Marc Siebert 05.05.2005 Subotica

Dann gings weiter Richtung Kosovo. Alle 25 Kilometer hielten die Serben mit Laserpistolen Ausschau nach Temposündern, um von den Transitreisenden wichtige Devisen abzugreifen! Von den Autobahngebühren ganz zu schweigen, ich meine es waren etwa € 70,- für etwas mehr als 250 Kilometer! Es war zwar nicht angeschlagen, aber von einem dezenten Zuschlag wegen des EU-Kennzeichens kann man wohl ausgehen. Das Wetter wurde immer schlechter und die Straßen immer schlechter je näher wir dem Kosovo kamen. Die Gegend in den Bergen war genauso dunkel wie trostlos und wir fragten uns, ob es tatsächlich eine gute Idee war, hierher zu fahren? Dann kam die „Grenze“ zum Kosovo, dem Land im Land, das auf deutsch auch Amselfeld genannt wird. Es gab mit Sandsäcken und Natodraht verbarrikadierte Schützenstände, die sich wie im Krieg gegenüberstanden. Dazu provisorische Hütten und Container, in denen die Grenzsoldaten hausierten. Die Serben, denen der Sonderstatus des Kosovo ein Dorn im Auge ist, waren reserviert bis unfreundlich, machten aber keinen Ärger. Außer uns war genau noch ein weiteres Auto unterwegs und wartete auf Abfertigung. Es war schon etwas unheimlich für uns grenzentwöhnte EU-Bürger! Nach den Serben kontrollierten uns dann die UNO-Truppen. Es waren sehr freundliche Italiener, die uns darauf hinwiesen, dass wir zur eigenen Sicherheit eine Versicherungspolice für das Auto abschliessen müssten. Das war uns bekannt, kostete € 42,- und war schnell erledigt.

PKW-Versicherung
PKW-Versicherung Frank-Marc Siebert 05.05.2005 Grenze Serbien-Kosovo

Nun waren wir da – und mächtig erstaunt! Wir kamen uns vor, wie beim Grenzübertritt DDR-BRD: Frisch geteerte Straßen, viele neue Häuser (meist im Rohbau und wild entlang der Straße gebaut) und mehr Tankstellen als in Deutschland! Wir begannen uns wieder wohlzufühlen, das Kosovo wirkte wesentlich lebhafter als der serbische Süden. In Pristina hatten wir sogar unseren ersten Stau, es gab viele Läden und die Straßen waren voll. Es hatte ein wenig süditalienisches Flair. Unser Ziel war zunächst das Hotel am Bahnhof Fushë Kosovo, in dem auch schon Jan von Grimstrup-Films übernachtet hatte. Es ist eine Mafia-Bude. Selten mehr als 4 Gäste, die Nacht kostet € 15,-, und wir konnten uns die Zimmer aussuchen. Durch den Krieg im Kosovo sind damals viele Albaner als Flüchtlinge in diverse EU-Staaten gekommen. Einige davon sind –wie auch immer- zu Geld gekommen, das nun im Kosovo in solche Projekte wie Hotels, für die es außer uns NOHAB-Fans kaum Gäste gibt, investiert wird. Und natürlich in Tankstellen. Davon gabs Unmengen!

3. Der erste Tag vor Ort (6. Mai)

Der nächste, leider auch verregnete Tag brachte uns die erste Begegnung mit der blauen 006, bei der es sich um die ehemalige Di 3.633 handelt (zur schlechten Bildqualität später mehr). Sie stand mit ihrem Personenzug im Bahnhof Fushë Kosova bei Pristina, abfahrbereit in Richtung Norden.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 06.05.2005 Fushë Kosova

Pristina selbst wurde nicht mehr bedient, auch die weiterführende Strecke Richtung Nordosten (ins serbische Nis) war dadurch ohne Zugverkehr. Es wurde also nur die Nord-Süd-Strecke von Mazedonien bis zur serbischen Grenze im Norden bedient. Der Zugverkehr gestaltete sich etwa wie folgt: Die Stammlok (006) fuhr ganz früh morgens von Fushë Kosovo nach Süden zum Grenzbahnhof Hani i Elezit. Die Rückfahrt ging dann durch bis zum Grenzbahnhof Leshak im Norden. Dann fuhr der Zug zurück nach Fushë Kosova und hatte Mittagspause.

Fahrplan
Fahrplan Frank-Marc Siebert 06.05.2005 UNMIK Railways

Nachmittags fuhr der Zug erst wieder nach Leshak, von dort nach Hani i Elezit und war dann spät abends zurück in Fushë Kosova. Das ganze galt Montags bis Sonntags. Der Zug bestand bereits aus den schwedischen Wagen mit einem beigestellten Güterwagen für das Gepäck. Diese Wagen waren den UNMIK Railways genauso wie die Loks geschenkt worden. Wir verfolgten den Zug also Richtung Norden bis zum serbischen Grenzbahnhof Leshak. Unterwegs gibt es im Ibar-Tal den Haltepunkt Banjë, dem sich der Zug nähert.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 06.05.2005 Banjë

Im Grenzbahnhof Leshak besteht Anschluß zu Zügen Richtung Belgrad, die mit serbischen GM-Maschinen Baureihe 668 bespannt sind. Auf dem Bild setzt die 661 gerade um. Nördlich der Stadt Mitrovicë werden die Züge zur Sicherheit immer noch von UNO-Soldaten begleitet, die sich hier gerade auf dem Bahnsteig langweilen.

Lok 006 und 661 318
Lok 006 und 661 318 Frank-Marc Siebert 06.05.2005 Leshak

Die 661 setzte sich vor ihren Zug, um wieder nach Norden abzufahren.

661 318
661 318 Frank-Marc Siebert 06.05.2005 Leshak

Wir begleiteten die 006 auf ihrer Rückfahrt Richtung Süden und erwarteten sie erneut in Banjë.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 06.05.2005 Banjë

Übrigens ist das Kosovo bevölkerungstechnisch zweigeteilt. Im Norden leben überwiegend Serben, im Süden die Albaner. Dadurch wird der Unterwegsbahnhof Mitrovicë quasi zu einem „Grenzbahnhof“. Ab hier fahren die Soldaten nach Norden mit und der Verkehr auf den Straßen ist im Nordteil des Kosovo im Gegensatz zum Süden zu vernachlässigen. Der Süden fällt gegenüber dem Norden sofort durch sein südländisches, fast schon orientalisches Flair auf. Überall sieht man Minarette und Moscheen, die allerdings auch oft im Krieg von den Serben zerstört wurden. Befährt man die Straße am Bahnhof, so passiert man mitten im Wohngebiet einen militärischen Straßenposten, geschützt durch Natodraht und Sandsäcke. Man fühlt sich wie im Libanon. Allerdings werden hier die Volksgruppen gegeneinander beschützt, und zwar von der UNO. Kurz nach dem Foto kam dann serbische Polizei und hat uns erst mal festgesetzt, weil sie mit unserem Tun nichts anzufangen wusste. Hier rächte sich nun, dass wir noch keine Fotogenehmigung von Poul geholt hatten, sondern erst mal der NOHAB gefolgt sind. Wir haben also versucht, auf Englisch zu erklären, was wir dort, mit Kameras behängt, so treiben und haben unsere mitgeführte Literatur über NOHABs vorgezeigt. Trotzdem mussten erst die Personalien festgestellt und die Autopapiere ausführlichst geprüft werden, bevor wir weiter durften. Insgesamt fühlten wir uns im serbischen Norden nicht so wohl wie im Süden. Die Gegend war trist und die Orte hatten nicht den lebendigen Charme des albanischen Südens. Der Zug war jedenfalls längst weg, was angesichts des Scheißwetters so tragisch nun auch nicht war. Erst in Fushë Kosova hatten wir den Zug wieder eingeholt.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 06.05.2005 Fushë Kosova
Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 06.05.2005 Fushë Kosova

Nach dieser Erfahrung haben wir uns erst mal mit Poul verabredet, um die Genehmigung zum Fotografieren zu bekommen. Der Empfang im Verwaltungsgebäude des Bahnhofs Fushë Kosovo war klasse. Es gab Kaffee und viel zu erzählen. Und natürlich die dreisprachige Genehmigung.

Fotogenehmigung
Fotogenehmigung Frank-Marc Siebert 06.05.2005 Fushë Kosova

Wir durften quasi alles! So war es tatsächlich, wir durften fotografieren, kostenlos in den Zügen und auf den Loks mitfahren und das Bahnpersonal wurde gebeten, uns bei unseren Aktionen zu unterstützen! Was will man mehr...? Und ein solcher Freibrief einer UNO-Behörde öffnet in einem Krisengebiet wirklich viele Türen. Nach dem netten Gespräch mit Poul fuhren wir zum Rangierbahnhof Miradi, der einige Kilometer südlich vom Bahnhof Fushë Kosovo liegt. Das Betriebswerk befindet sich übrigens etwa in der Mitte zwischen den beiden Bahnhöfen. Auch am RBF hat es unaufhörlich geschifft. Die Di 3.643 war zwar anwesend, stand aber zwischen zwei Güterzügen eingekeilt, unfotogen im Regen herum. Trotzdem musste natürlich ein Beweisfoto sein, bevor wir einen Kaffee aufgesetzt und Mittag gegessen haben, natürlich alles im Bus mit Blick auf die 643.

Di3.643
Di3.643 Frank-Marc Siebert 06.05.2005 Miradi

Der Regen hörte nicht auf, also beschlossen wir, unsere Vollmacht zu benutzen und eine Mitfahrt auf der 006 Richtung Süden in Angriff zu nehmen. Damit waren wir von 19:00 bis 22:18 Uhr erstmal beschäftigt. Also zurück nach Fushë Kosova und dem Lokführer unser Anliegen erklärt. Mit dem Lokführer waren wir zu viert auf dem Führerstand. Zwar sprechen viele Albaner im Kosovo deutsch, weil sie als Flüchtlinge einige Zeit in Deutschland lebten, unser Lokführer aber leider nicht, so dass kein Gespräch aufkam und Jürgen stattdessen den Blick auf die Strecke genießt.

Jürgen auf Lok 006
Jürgen auf Lok 006 Frank-Marc Siebert 06.05.2005 Strecke Fushë Kosova- Hani i Elezit

Die Bilder sind übrigens trotz der Qualitätsmängel besonders wertvoll, doch dazu später mehr. Wir fuhren also in die Nacht hinein und kamen zunehmend auf den NOHAB-Trip!

Ulf und Jürgen auf Lok 006
Ulf und Jürgen auf Lok 006 Frank-Marc Siebert 06.05.2005 Strecke Fushë Kosova- Hani i Elezit

4. Der zweite Tag vor Ort (7. Mai)

Am nächsten Tag schiffte es immer noch! Und zwar so sehr, dass an Fotografieren nicht wirklich zu denken war. Aus dem Hotelfenster konnten wir einen ALn668 im bahnhof beobachten.

ALn668
ALn668 Frank-Marc Siebert 07.05.2005 Fushë Kosova

Wir fuhren also erstmal zum RBF um die Lage zu peilen. Und tatsächlich, es passierte etwas: Eine der aufgearbeiteten Mittelführerstand-GM-Maschinen der Baureihe 661, die 002, war am Rangieren.

Lok 002
Lok 002 Frank-Marc Siebert 07.05.2005 Miradi

Die Lok hängte sich abfahrbereit vor einen Güterzug Richtung Süden nach Hani i Elezit.

Lok 002
Lok 002 Frank-Marc Siebert 07.05.2005 Miradi

Zum Güterverkehr der UNMIK Railways ist zu sagen, dass er nach Bedarf stattfindet. Er ist für das Kosovo allerdings enorm wichtig, weil insbesondere die Versorgung des Landes mit Treibstoffen ausschließlich über die Bahn stattfindet. Außerdem wird Kohle und Erz mit der Bahn auch über die Landesgrenze hinweg transportiert.

Im Kosovo gibt es unerwartet viele Autos, wenn man bedenkt, dass z. B. ein Rangierer bei der UNMIK Railways ca. 200 € im Monat verdient. Und das ist schon ein ziemlich guter Job im Kosovo. Bezahlt wird im Kosovo übrigens mit EURO und der Sprit fürs Auto kostet nur geringfügig weniger als in Deutschland. Internationale Güterzüge verkehren nur über die Grenze zu Mazedonien, also über die südliche Strecke. Die Serben lassen keinen Güterverkehr über ihre Grenze im Norden zu. Vor den Güterzügen wurden überwiegend die aufgearbeiteten Loks der Baureihe 661 mit Mittelführerstand eingesetzt (Lok 002 und 004). Wir erfuhren, dass die Di 3.643 wegen abgefahrener Radreifen aktuell nur zum Rangieren benutzt wurde. Es ist aber angedacht, die drei roten Di 3 ebenfalls vollbetriebstauglich aufarbeiten zu lassen.

Was bei dem Wetter tun? Wie wäre es mal wieder mit einer Mitfahrt auf der Lok, diesmal aber auf einer Mittelführerstand-GM? Gesagt, getan. Mit unserer Generalvollmacht von Poul hatten wir geradezu Narrenfreiheit und es war kein Problem, mitzufahren.

Man wies uns allerdings darauf hin, dass die Stamm-Mannschaft bereits aus vier Leuten besteht, zwei Lokführer und zwei Rangierer. Wir müssen es uns also zu siebt (!) im Führerstand gemütlich machen. Warum eigentlich nicht? Die Eisenbahner hatten kein Problem damit und wir freuten uns auf eine interessante Fahrt.

Die Frage, warum ein Güterzug mit 4 Leuten besetzt wird, konnte uns auch Poul Rich später nicht beantworten. Er hätte seine Jungs mehrfach darauf hingewiesen, dass sie eigentlich doch nur zu zweit fahren müssten. Sie fahren trotzdem immer zu viert los! Es gibt offensichtlich zu wenig Arbeit für alle Mitarbeiter, also fährt man lieber mit.

Als kürzlich einige Bahn-Mitarbeiter von der UNO gekündigt wurden, gab es Randale. Die Verwaltung wurde gestürmt und die Vorstandsmitglieder bekamen ordentlich aufs Maul. Poul hatte Glück, er war gerade zu einem Termin in Pristina. Als Ergebnis war man dazu übergegangen, die Löhne aller Mitarbeiter zu reduzieren, anstatt Entlassungen vorzunehmen. Damit waren alle einverstanden, denn wenig zu verdienen ist für die Albaner o.k., arbeitslos zu werden hingegen völlig inakzeptabel! Die Fahrt ging also los, die 4 Bahner waren nett, aber dem Deutsch nicht sonderlich mächtig. Als unpraktisch für Führerstandsmitfahrten erwies sich der Mittelführerstand. Da wir alle in der Mitte standen, konnten wir nur nach rechts oder links raussehen, und das auch nur, wenn man sich bückte. Von der Strecke sahen wir nichts. Allgemein ist die Übersicht auch für den Lokführer bei diesen Loks sehr eingeschränkt, mehr als bei den deutschen Mittelführerstandloks, weil die Vorbauten bei den Kennedys nicht niedriger sind als die Kabine. In Ferizaj wurde das erste Mal rangiert, es wurden Wagen ausgesetzt.

Lok 002
Lok 002 Frank-Marc Siebert 07.05.2005 Ferizaj

Wir haben die Lok verlassen und konnten das gesamte Rangiermanöver trotz Dauerregen von außen betrachten.

Lok 002
Lok 002 Frank-Marc Siebert 07.05.2005 Ferizaj

Nach einer Weile fuhren wir zum nächsten Bahnhof mit Zwischenhalt, nach Gurëz.

Hier wurde ebenfalls wieder rangiert und ich machte das letzte Foto von dieser Fahrt.

Lok 002
Lok 002 Frank-Marc Siebert 07.05.2005 Gurëz

Was dann kam, war mehr als ein Abenteuer! Durch die vielen, tagelangen Regenfälle waren die Bäche und Flüsse im Kosovo mächtig angestiegen und führten Hochwasser. Wir fuhren jetzt hinter Gurëz auf die Berge zu, wo sich die Grenze zu Mazedonien befindet. Einer der Flüsse des Kosovo, der Lepenac, fließt hier nach Süden ab und hat ein Tal durch die Berge geschnitten, das auch die Bahn ab Kaçanik nutzt. Zwischen Gurëz und Kaçanik begleitet der Lepenac-Nebenfluss Nerodimja die Strecke, der so angeschwollen war, dass die Wiesen und Felder eine fast geschlossene Seenplatte bildeten. Wir fuhren mit etwas weniger als der im Kosovo für Züge zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 60km/h dahin, als der Lokführer in einer leichten Linkskurve plötzlich entsetzt aufschrie und eine Zwangsbremsung einleitete! Dann krachte es gewaltig, die Lok erzitterte heftig und wir entgleisten bei etwa 45-50 km/h. Wir spürten das Rattern der Räder auf den Holzschwellen und hielten uns vor Angst fest.

Bevor wir zum Stehen kamen, war die Lok wegen der Linkskurve so weit nach rechts gerollt, dass sie auf dem abschüssigen Oberbau langsam Umzukippen begann! Ich erinnere mich noch daran, wie der Lokführer uns ansah und irgendetwas rief, als ob er sich für diese Katastrophe bei uns entschuldigen wollte. Dann purzelten wir über- und durcheinander, schlugen gegen die Einbauten und traten oder wurden getreten. Mit uns purzelte alles, was nicht niet- und nagelfest war, durch die Kabine. Dann krachte es noch mal, als die Lok neben dem Oberbau aufschlug und ins Wasser fiel – und zwar mit ihrer rechten Seite, leicht nach unten geneigt. Wir haben also eine Drehung von etwa 100° mitgemacht.

Diejenigen, die vorher links standen, lagen jetzt obenauf, der Lokführer lag jedoch ganz unten. Alle strampelten vor Angst, während das Wasser in die Lok lief. Wir hatten keine Ahnung, wie tief die Lok im Wasser lag. Dass es hier keinen tiefen See gab, wussten zumindest wir drei nicht. Nach und nach krochen wir nach oben und hangelten uns aus dem Fenster auf die linke Seite der Lok, die jetzt oben lag. Als letztes zogen wir den Lokführer raus.

Als wir von der Lok runtergeklettert sind, haben wir zunächst gecheckt, ob alle einigermaßen heil geblieben sind. Am schlimmsten hat es den Lokführer erwischt, der viele böse Prellungen und einen Schock davontrug. Jürgen hatte auch eine böse Prellung am Oberschenkel und alle hatten diverse Hautabschürfungen und kleinere Blessuren. Ulf hat seine Brille verloren und war nun fast blind. Dann fiel mir ein, dass meine Fototasche mit meiner EOS 1 noch in der Lok lag, Jürgens teure Videokamera übrigens auch. Also bin ich wieder rauf auf die Lok und musste feststellen, dass der Führerstand bereits zur Hälfte unter Wasser stand. Die Verbindungstüren zu den Vorbauten waren bereits herausgefallen und klemmten quer zwischen den Wänden. Was nun? Ich kletterte durchs Fenster und stützte mich an den Wänden ab. Dann drückte ich die losen Türen zur Seite und wühlte mit meinen Armen in der dunklen Brühe herum, bis ich Fototaschen fühlte. Nass war ich sowieso schon, also kam es darauf jetzt auch nicht mehr an. Ich zog sie raus und brachte sie nach draußen.

Währenddessen kamen die Einheimischen aus dem benachbarten Dorf angelaufen, um zu sehen, was los war. Zwei Männer kamen mit ihren privaten Autos, wollten helfen und forderten uns auf, mitzufahren. Sie brachten uns alle in eine kleine Sanitätsstation im Dorf Stagovë, wo wir zunächst untersucht und behandelt wurden, sofern das nötig war. Man war furchtbar nett zu uns und sehr um unser Wohl besorgt. Wir leckten unsere Wunden und untersuchten vor allem auch die Fotoausrüstung. Es dauerte nur wenige Sekunden, um zu erkennen, dass hier Hopfen und Malz verloren war. In den Kameras und selbst den Objektiven zwischen den Linsen saß der Dreck, vom vielen Wasser ganz zu schweigen. Ein teurer Spaß! Zwischenzeitlich bekamen wir einen Anruf von Poul, dass auf der Südstrecke ein Unfall passiert und die Strecke gesperrt sei. Als wir antworteten, wir wüssten bescheid, denn wir waren auf der Lok, reagierte er geschockt! Wir versicherten ihm, dass wir nicht schwer verletzt waren. Inzwischen wurden Sanitätsjeeps geschickt, die uns nach Pristina ins Hauptklinikum brachten. Man wollte alle Beteiligten untersuchen und ggf. behandeln lassen. Was für ein Erlebnis! Wenn man Langeweile hat und so was mal erleben möchte: bitteschön! Wer jedoch wirklich krank ist, sollte sich das Krankenhaus im Kosovo nicht antun!

Es herrschte das totale Chaos. Ärzte und Helfer liefen planlos umher, hin und wieder wurden wir befragt oder gar untersucht. Zwischendurch kamen ganze Großfamilien herein, die ihren Opa begleiten wollten. Katzen liefen ungestört über die Flure, sie wohnten offenbar im Krankenhaus. Es störte niemanden.

Die für uns angelegten Akten lagen verstreut rum und gelegentlich trug irgendjemand in z. B. meine Akte Jürgens Untersuchungsergebnisse ein!

Der Lokführer und Jürgen wurden geröntgt, danach wollten wir nur noch raus. Das allgemeine Chaos ausnutzend, stahlen wir uns nach draußen vor die Tür. Dort sollten wir von Bahnern abgeholt werden. Es hat jedenfalls niemand mehr nach uns gesucht, aus den Augen, aus dem Sinn. Mustafa Breznica holte uns am Krankenhaus ab und wir fuhren zurück zum Hotel.

Rückblickend muß man sagen, dass alle Beteiligten, insbesondere die von der Bahn, enorm besorgt um uns waren. Langsam begannen wir uns zu entspannen. Ulf hatte glücklicherweise eine Ersatzbrille im Auto und konnte uns jetzt wieder erkennen. Nach einer heißen Dusche (wir waren mit unseren nassen Klamotten doch schon etwas durchgefroren) und neuen Klamotten hörte es auf zu Regnen! Na klar, Murphies Law.....

Den Film in meiner EOS habe ich dann im verdunkelten Badezimmer aus der Kamera gezogen, da der Motor nicht mehr zu gebrauchen war. Ich habe ihn dann in eine Filmpatronendose gefummelt und in Deutschland zur Entwicklung gegeben. Einige Fotos habt ihr oben gesehen, es sind die bildgewordenen Erinnerungen an ein Abenteuer, das auch böse hätte ausgehen können! Andererseits, wer hat schon mal einen echten Eisenbahnunfall auf einer GM-Lok mitgemacht?

Zwischenzeitlich hatte sich Poul nochmal gemeldet und gefragt, wie es uns geht. Er ließ es sich nehmen, uns für den Abend zum Essen einzuladen. Bis dahin war aber noch etwas Zeit, und jetzt kam sogar die Sonne raus. Endlich! Selbstverständlich hatten wir von Eisenbahnen immer noch nicht die Schnauze voll, und so habe ich mich mit Ulf wieder auf die Pirsch gemacht. Wir sind zu Fuß zum BW marschiert, denn wenn die Sonne schon mal rauskommt, muss man das ausnutzen. Jürgen ist im Hotel geblieben, weil seine Prellung doch heftig war und Laufen nicht gut funktionierte.

Das BW im Sonnenlicht war wie Balsam für die Seele. Zwei Rundnasen waren damit beschäftigt, einfach nur schön für uns auszusehen.

Di3.619 und 641
Di3.619 und 641 Frank-Marc Siebert 07.05.2005 Betriebswerk

Wir hätten sie zwar gerne in Betrieb erlebt, aber dafür waren wir zu spät oder zu früh dran - wie mans nimmt.

Di3.619
Di3.619 Frank-Marc Siebert 07.05.2005 Betriebswerk

Im schönsten Abendlicht surrte der Auslöser. Die Fotos existieren nur, weil ich meine Zweitkamera T90 im Hotel gelassen hatte und damit jetzt weiter fotografieren konnte. Ulfs Kamera hatte den Unfall hingegen überlebt, sie war nicht im Wasser abgesoffen.

Di3.619
Di3.619 Frank-Marc Siebert 07.05.2005 Betriebswerk

Es sollten unsere letzten Fotos dieser Loks in roter NSB-Lackierung sein.

Di3.641
Di3.641 Frank-Marc Siebert 07.05.2005 Betriebswerk
Di3.619 und 641
Di3.619 und 641 Frank-Marc Siebert 07.05.2005 Betriebswerk
Di3.619
Di3.619 Frank-Marc Siebert 07.05.2005 Betriebswerk
Di3.641 und 619
Di3.641 und 619 Frank-Marc Siebert 07.05.2005 Betriebswerk

Neben der Halle stand eine abgestellte GM-Lok der Baureihe 664 in Originallackierung.

Baureihe 644
Baureihe 644 Frank-Marc Siebert 07.05.2005 Betriebswerk

Neben den NOHABs stehen noch jede Menge anderer Maschinen auf dem Rand. Zum Beispiel DR-Diesel der Baureihe 202, die aber wohl nie richtig zum Laufen kamen. Darunter auch die 202 516. Poul hatte erzählt, dass er sie verkaufen wollte. Im Jahr 2007 sollten diese Loks dann an die PRESS abgegeben werden und wurden bis auf die 516 in Stendal aufgearbeitet. Die 202 516 steht heute als 112 516 bei den Sächsischen Eisenbahnfreunden in Schwarzenberg.

202 516
202 516 Frank-Marc Siebert 07.05.2005 Betriebswerk

Die 202er wurden ebenfalls als Wiederaufbauhilfe von der Bundesrepublik gespendet. Während dieselelektrische Loks von GM auf dem Balkan seit Jahrzehnten im Einsatz stehen und die Technik bekannt ist und beherrscht wird, tut man sich mit dieselhydraulischen Maschinen deutlich schwerer. Ein wesentlicher Grund, warum die NOHABs für lange Zeit im Kosovo in Betrieb sein sollten. Eine Wasserpfütze gab nette Motive ab.

Di3.641
Di3.641 Frank-Marc Siebert 07.05.2005 Betriebswerk

Beide NOHABs sind übrigens keine Ersatzteilspender, sondern zur Aufarbeitung vorgesehen. Später wurden sie dann sogar, mit unserer fianziellen Unetrstützung, neu lackiert. Mit der geplanten Aufarbeitung gab es allerdings Probleme, wie Poul berichtete. Die Werkstatt in Skopje/Mazedonien, die die Loks 002, 004 und 006 aufgearbeitet hat, arbeitet unzuverlässig und liefert schlechte Qualität. Damit ist Poul sehr unzufrieden. Die Werkstatt in Nis/Serbien arbeitet wohl besser, allerdings weiß Poul angesichts der politischen Lage nicht so genau, ob er die Loks jemals wiedersehen wird. Die Serben sind offensichtlich gegenüber den Kosovaren recht herbe drauf.... Unter den abgestellten Loks finden sich auch deutsche V60, die 1985 von Layritz an die JŽ verkauft wurden. Sie behielten dabei ihre beige-blaue DB-Lackierung und wurden als Baureihe 734 eingesetzt. Bei der 734 109 handelt es sich um die ehemalige 261 690.

734 109
734 109 Frank-Marc Siebert 07.05.2005 Betriebswerk

Gegen 19:00 Uhr erwarteten wir noch die Lok 006 mit ihrem Personenzug Richtung Süden im Bahnhof Fushë Kosova.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 07.05.2005 Fushë Kosova
Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 07.05.2005 Fushë Kosova

Anschließend holten wir Jürgen wieder im Hotel ab und trafen uns mit Poul, der uns in das seiner Meinung nach beste Restaurant in Pristina ausführte. Das Essen war wirklich klasse, die Aperitivs auch. Der Abend wurde extrem fröhlich, nicht nur Poul hatte nach dem Unfall viel zu erzählen und wir hatten einen richtig schönen Abend. Mit einer ausreichenden Bettschwere nach einem ereignisreichen Tag gingen wir zu Bett!

5. Der dritte Tag vor Ort (8. Mai)

Am nächsten Tag verfolgten wir morgens den Personenzug Richtung Norden. Was anderes kam auch nicht in Frage, denn die Strecke nach Süden war wegen herumliegender Lokomotiven gesperrt. Wir hofften, dass es wieder ein sonniger Tag werden würde. Das ist übrigens im Kosovo nicht so häufig der Fall wie man denkt. Die Stromversorgung des Landes ist zwar inzwischen wieder recht stabil, aber das Großkraftwerk nördlich von Pristina hat von Abgasreinigungsanlagen noch nie etwas gehört. Wenn es also nicht regnet und der Wind ungünstig weht, ist es nicht nur ein äußerst geruchsintensives Erlebnis, sondern auch ein optisch sehr trübes. Einige kennen das noch aus den Braunkohlezeiten in der DDR. So ging es morgens auch los: ziemlich trübe. Und zwar bei der Einfahrt in Obiliq, wo auch das Kraftwerk steht.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Obiliq

Wir hatten uns aufgeteilt und kamen dadurch auch zu einem Foto im Bahnhof Obiliq mit der markanten Fußgängerbrücke.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Obiliq

Als nächstes erwarteten wir den Zug bei der Einfahrt in Mitrovicë, wo wir beim letzten Versuch von der Polizei vom Fotografieren abgehalten wurden.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Mitrovicë

Die Bilder aus Mitrovicë sind historisch. Nicht nur die Lok fährt nicht mehr, nach Mitrovicë fahren seit Jahren überhaupt keine Personenzüge mehr.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Mitrovicë

In Mitrovicë stiegen wieder die Soldaten zu, um den Zug durch das Serbengebiet zu begleiten.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Mitrovicë

Da der Zug relativ langsam fährt, kann man ihn ganz gut verfolgen. Hinter der Stadt wird es wieder etwas bergiger und der Zug fährt durch das Tal des Ibar-Flusses. Hier gibt es einige schöne Fotostellen, die auch Jan in seinem Video ausgiebig abgelichtet hat. Das nächste Bild zeigt den Zug bei Banjë. Hier gibt’s etwas weiter rechts einen Haltepunkt, der nicht mal einen Bahnsteig besitzt.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 vor Banjë

Später gibt’s noch mehr Bilder von dieser Stelle.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 vor Banjë

An der Brücke vor Vuçë erwischten wir den Zug wieder.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 vor Vuçë

Während sich das Wetter weiter bessert, passiert der Zug kurz vor Leposaviq eine weitere Brücke über den Ibar.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 vor Leposaviq

Vor Leposaviq donnert der Zug parallel zur Straße an uns vorbei, am Zugschluß hängt der Gepäckwagen. Übrigens sind die Züge im Kosovo meistens mit Zweilicht-Spitzensignal unterwegs (oben und rechts, vom Führerstand aus gesehen).

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 vor Leposaviq

Den Bahnhof in Leposaviq ließen wir aus und erwarteten den Zug kurz vor Leshak an einem kleinen Überweg neben der Straße.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 vor Leshak

In Leshak angekommen, steht bereits der Anschlusszug mit einer 668 bereit, die bereits umgesetzt hatte.

661 der JŽ und Lok 006
661 der JŽ und Lok 006 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Leshak

Lok 006 setzte dann um.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Leshak

Die 661 stand zur Abfahrt Richtung Serbien bereit.

661 der JŽ
661 der JŽ Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Leshak

Poul hatte mal geplant, auch „InterCity“-Züge einzusetzen, die mit weniger Halten eine schnellere Verbindung nach Serbien ermöglichen sollten. Das ließ sich jedoch wegen mangelnder Bereitschaft der serbischen Seite nicht bewerkstelligen. Nach dem Umsetzen steht dann auch die 006 im schönsten Sonnenlicht wieder vorm Zug.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Leshak

Die Lackierung der Lok orientiert sich übrigens an der neuen Farbgebung der DSB-Loks der Baureihe ME. Das liegt daran, weil Jan nach seinem Besuch im Kosovo dem Bahnchef Poul Fotos von solchen MEs hat zukommen lassen. Und da Poul weitgehend freie Hand hat, hat er kurzerhand diese Farben übernommen. Wie man dem Foto der ME aus Padborg entnehmen kann, ist das rote Logo auf der Seite der 006 dem auf der ME nachempfunden, nur auf den Kopf gestellt.

1533 der DSB
1533 der DSB Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Padborg/Dänemark

Die Freiheit des Künstlers ist halt groß. Damit haben wir hier den einmaligen Fall einer norwegischen Lok in dänischer Lackierung im Kosovo! Nur rot dürfen Loks und Wagen im Kosovo nicht werden, das fänden nämlich die Serben nicht lustig, da es sich um die albanische Nationalfarbe handelt. Später wurden sie dann doch rot, fuhren aber dafür nicht mehr in den serbischen Teil des Kosovo. Unser letztes Foto einer NOHAB in Leshak war eine Portraitaufnahme.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Leshak

Dann fuhren wir dem Zug voraus nach Leposaviq und erwarteten ihn an der Einfahrt.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Leposaviq

An der Ausfahrt aus dem Bahnhof Leposaviq passiert der Zug ein interessantes Gleissperrsignal.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Leposaviq

Als nächstes folgen meine Lieblingsfotos: die 006 an der schönen Bogenbrücke bei Soqanicë.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Soqanicë

Im Querformat öffnet sich der Blick auf das Ibar-Tal mit einem schneebedeckten Gipfel am rechten Bildrand, der bereits in Serbien liegt.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Soqanicë

Die Fotostelle am Berghang bei Banjë ist uns auf der Rückfahrt übrigens durch die Lappen gegangen. Wir sind in eine Radarfalle geraten und wurden angehalten, weil zu schnell. Nun ja, Zugverfolgung! Allerdings war mir wirklich nicht klar gewesen, dass an der Stelle Tempo 50 galt. Wir mussten auch gar nicht rasen, denn der Zug fuhr nicht sehr schnell. Nun waren wir mit ganzen 79 km/h aufgerufen, das Land durch eine Spende von € 41,- zu unterstützen. Es gelten übrigens die deutschen Gebührenkataloge - tatsächlich! Jedenfalls: scheiß aufs Geld, aber der Zug fuhr uns weg! Wenigstens waren die Polizisten wirklich höflich und sehr gesetzestreu – hier gabs nichts zu meckern. Den Zug holten wir also erst wieder südlich Mitrovicë ein, in der Nähe von Prelluzhë umgeben von Feldern. Im Hintergrund links ein alter Vulkankegel.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Prelluzhë

Das nächste Motiv entstand von einer Brücke vor Obiliq direkt neben dem Kraftwerk. Den Bus haben wir einfach auf der Brücke abgestellt, denn kurze Wege sind wichtig. Dann dauerte es auch nur wenige Sekunden, bis zwei nette Sicherheitsbeamte des Kraftwerks im Sprint auf die Brücke eilten, um unser Tun zu kontrollieren. Schließlich waren wir mit Fotoapparaten behängt und Anschläge auf Einrichtungen wie Kraftwerke sind nicht ausgeschlossen. Jedenfalls zückten wir unsere Vollmacht und ernteten ein Strammstehen der Jungs. Sie bedankten sich artig und verschwanden wieder. So macht das Fotografieren Spaß!

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Obiliq

Wir ließen den Personenzug fahren und fuhren direkt zum RBF durch, um die 643 bei Sonnenlicht abzulichten.

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Di3.643 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Miradi

Sie stand wie erwartet herum, hatte aber offensichtlich nichts zu Rangieren. Da wir jetzt durch den Unfall bekannt geworden waren wie bunte Hunde, hatten wir sofort reichlich (von ihrer Arbeit gelangweilte) Bahner an unserer Seite, die sich mit uns unterhalten wollten. An diesem Tag erschien in der lokalen Presse ein Artikel über den Unfall, in dem von drei ausländischen Journalisten (!) berichtet wurde, die auf der Lok mitgefahren sind. Nach Austausch unser aller Lebensgeschichten und den aktuellen Ereignissen war es überhaupt kein Problem, die Kollegen darauf hinzuweisen, dass wir jetzt unbedingt die 643 fotografieren müssen. Dass die Lok dabei nur tatenlos herumstand, war ihnen allerdings wohl unangenehm. Sie boten uns an, doch ein bisschen mit einem Zug herumzufahren. Nun ja, was soll man sagen, wir hatten jedenfalls nichts dagegen!

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Di3.643 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Miradi

Die Lok wurde also an einen Zug rangiert.

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Di3.643 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Miradi

Auf dem nächsten Foto sieht man nicht etwa Lokführer und Rangierer, sondern zwei Rangierer.

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Di3.643 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Miradi

Nach dem Abfahrtsauftrag gab der Lokführer Kette und die 643 zeigte ihre Qualitäten als Dampflok-Darsteller.

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Di3.643 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Miradi

Nach einigem Hin- und her wurde der Zug wieder abgestellt.

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Di3.643 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Miradi

Zum Schluß fuhren die Kollegen mit der Lok zum Mittag ans Südende des RBF, wo es eine weitere Aufenthaltsbude mit Kochplatte gab. Nebendran haben wir uns dann am Bus gemütlich gemacht und einen Kaffee auf dem Gaskocher aufgesetzt. Unnötig zu erwähnen, dass uns die Kochplatte auch angeboten wurde.... Die Lok war neben einer Doppelkreuzungsweiche und einem Lichtmast in Positur gestellt. Die Wolke gab das Finish.

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Di3.643 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Miradi

Zu den Einheimischen ist zu sagen, dass wir von der enormen Gastfreundschaft überrascht wurden. Viele ehemalige Flüchtlinge waren Deutschland für die Aufnahme sehr dankbar und ließen uns das spüren. Wir bekamen mehr Einladungen zum Essen und sogar zur Übernachtung als wir hätten wahrnehmen können. Es war sehr beeindruckend. Nach dem Essen fuhren alle wieder mit der Lok vor zum Bahnhofsgebäude des RBF. Links steht unser Reisemobil.

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Di3.643 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Miradi

Als Nächstes wollten wir zur gestrigen Unfallstelle fahren. Aber vorher mussten noch ein paar Aufnahmen der 643 sein.

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Di3.643 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Miradi
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Di3.643 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Miradi

Den rauen Betrieb und die mangelnde Pflege sieht man der Lok deutlich an.

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Di3.643 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Miradi

Dann gings los zur Unfallstelle. Nachträglich hatten wir Fotos von Poul erhalten, die noch am Unfalltag entstanden sind. Die Lok 002 lag auf der Seite, das hintere Drehgestell war abgerissen und stand noch auf dem Gleis, wenn auch nicht auf den Schienen.

Lok 002
Lok 002 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Stagovë

Zur Begutachtung der Situation war reichlich Personal anwesend, darunter sicher auch viele Schaulustige.

Lok 002
Lok 002 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Stagovë

Als wir dort eintrafen, war bereits der 100-Tonnen-Kran aus Mazedonien vor Ort, geschoben von einer 668.

661 144
661 144 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Stagovë

Der Kran hatte die 002 bereits am Haken.

Lok 002
Lok 002 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Stagovë

Zum Aufrichten der Lok wurde ein Seil am Rahmen befestigt und über die Vorbauten geführt. Zum Schutz war ein Holzbalken untergelegt, der auf diesem Foto gerade davonfliegt. Dadurch hat das Seil den Vorbau deutlich eingedrückt.

Lok 002
Lok 002 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Stagovë

Danach ging es schnell und sie stand ohne Drehgestelle wieder auf dem Gleis. Neben dem Kran lag das vordere Drehgestell im Schotter, das offenbar vorher von der Lok getrennt worden war. Hinter der Lok stand noch ein Schiebewandwagen der AAE auf den Gleisen, der auch entgleist war und deswegen am Vortag nicht weggeschleppt werden konnte. Erst als die Lok wieder stand, konnten wir nach hinten gefahrlos durchgehen.

Lok 002
Lok 002 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Stagovë

Das hintere Drehgestell stand bereits wieder auf den Schienen. Offenbar war der Kran zunächst an der liegenden Lok vorbeigefahren und hatte das Drehgestell und den entgleisten Waggon wieder aufgegleist.

Lok 002
Lok 002 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Stagovë

Ich wollte ein Foto des Führerstands machen, in dem wir den Unfall erlebt hatten.

Lok 002
Lok 002 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Stagovë

Was uns und auch Poul, der ebenfalls eingetroffen war, ganz besonders interessierte, war natürlich die Unfallursache. Denn außer dem Lokführer hatte von uns keiner was gesehen. Wir liefen also vor bis zu einem kleinen Bach, der wohl früher mal in einem Rohr oder kleinen Durchlaß die Strecke unterquerte. Er war durch die Regenfälle so stark angeschwollen, dass er über das Gleis floß und reichlich Geröll ablagerte. Auf mehr als 3 Metern Länge hingen die Schwellen jetzt in der Luft bzw. im Wasser. In Gleismitte war Poul (rechts mit weißem Hemd) mit seinem Lokmeister ebenfalls auf Spurensuche.

Unfallstelle
Unfallstelle Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Stagovë

Der Lokmeister hieß Kadri Krasniqi.

Kadri Krasniqi
Kadri Krasniqi Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Stagovë

Das Geröll lag jetzt in Haufen neben dem Gleis und wir erkennen Jürgen im roten Pullover beim Fotografieren.

Unfallstelle
Unfallstelle Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Stagovë

Zwischen Bach und Lok entdeckten wir die Spur des entgleisten Drehgestells der Lok in den Holzschwellen. Zu dem Zeitpunkt war die Lok also schon mehr als 80cm neben dem Gleis unterwegs, was schließlich zum Umkippen führte. Man sieht die Stelle, an der das Drehgestell abhob. Den Rest haben wir dann rutschend zurückgelegt.

Unfallstelle
Unfallstelle Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Stagovë

Der Graben neben dem Gleis, in dem das Führerhaus landete, war übrigens inzwischen wieder trocken. Auch die überflutete Wiese rechts war schon wieder begehbar.

Lok 002
Lok 002 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Stagovë

Als wir dann wieder an der Lok vorbeischlenderten und den Bergungsarbeiten zusahen, hat Ulf sich unvermittelt gebückt und seine Brille aus dem Dreck gezogen. Sie war zwar dreckig, aber völlig unversehrt! Nach einem Bad im Bach konnte er sie wieder aufsetzen!

Ulf
Ulf Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Stagovë

Die ganze Bergungsaktion hatte für die Anwohner natürlich schon fast Volksfestcharakter. Wir, die Journalisten (!), waren ständig von einem Pulk junger Bengel umgeben, die sich zwar nicht mit uns unterhalten konnten, uns aber auch nicht von der Seite wichen. Aber meist war doch einer dabei, der deutsch oder englisch sprach und fleissig übersetzt hat. Hier war es der Mann mit dem roten Baseballcap.

Unfallstelle
Unfallstelle Jürgen Koll 08.05.2005 Stagovë

Wir beobachteten zusammen mit Poul das Spektakel anschließend von der Wiese aus, die einen schönen Blick auf die Bergung ermöglichte.

Poul, Frank und Ulf
Poul, Frank und Ulf Jürgen Koll 08.05.2005 Stagovë

Erst als wir dort standen, fiel uns der enorme Dieselgestank auf. Na klar, die Tanks waren leer gelaufen. Der Diesel hatte sich gleichmäßig auf der Wiese verteilt. Darüber hat sich allerdings niemand Gedanken gemacht, vermutlich war in den Tagen danach schon wieder Vieh auf die Weide gebracht worden. „So ist das hier im Kosovo“, kommentierte Poul mit einem Grinsen. Wir verließen den denkwürdigen Ort und machten auf dem Rückweg Richtung Pristina ein Foto von dem schneebedeckten Ljuboten (2.498m) im Nationalpark Sharr im Süden des Kosovo.

Ljuboten
Ljuboten Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Nationalpark Sharr

Der Tag war nun so ziemlich gelaufen und wir fuhren Richtung Hotel. Den abends aus Leshak zurückkommenden Personenzug mussten wir aber noch aufnehmen und das machten wir wegen des abnehmenden Lichts nördlich des Hotels in Obiliq auf Höhe des Kraftwerks B.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 08.05.2005 Obiliq

Im Kosovo gibt es derzeit zwei Kohlekraftwerke, den Block A südöstlich Obiliq und den Blcok B nordwestlich Obiliq. Beide verbrennen die im Kosovo im Tagebau abgebaute Braunkohle. Block A aus den 60er Jahren hat seine Lebensdauer längst überschritten und ist laut Weltbank die "schlimmste einzelne Emissionsquelle in Europa". Dort werden allerdings noch Dampflokomotiven im Verschub eingesetzt, die wir allerdings während dieses Besuchs im Kosovo nicht gesehen haben. Zum Abendessen waren wir wieder mit Poul verabredet. Er hat auch an diesem Abend wieder bezahlt. Es war wieder lustig und der Aperitiv und der Wein waren wieder sehr lecker... =;-))

6. Der vierte Tag vor Ort (9. Mai)

Am nächsten Morgen fuhren wir erst mal wieder zum BW, damit auch der fußkranke Jürgen seinen Spaß haben konnte. Außerdem stand das Licht jetzt auf der anderen Seite, was sich zur Abwechselung auch ganz gut macht. Neben der Halle standen Loks der Baureihe 641, die einst in Ungarn bei Ganz-MAVAG gebaut worden sind.

Baureihe 641
Baureihe 641 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Betriebswerk

Das Portfolio der von UNMIK Railways im BW hinterstellten Fahrzeuge umfasst auch italienische Triebwagen, von denen einer zweimal in der Woche eine Stichstrecke in den Süden von Pristina nach Gracanica befährt. Ein zweiter stand vor den NOHABs abgestellt.

ALn 668
ALn 668 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Betriebswerk

Morgens lag das Licht auf der anderen Seite der Rundnasen.

Di3.619 und 641
Di3.619 und 641 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Betriebswerk

Einige ältere Modelle der Bauart 661 (z. T. mit KFOR-Beschriftung) standen neben ehemaligen DB-V60 in beige-blau abgestellt herum.

Baureihe 661
Baureihe 661 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Betriebswerk

Hinter der 734 109 verbirgt sich die ehemalige 261 690, die zusammen mit acht weiteren V60 der DB über die Firma Layritz 1985 nach Jugoslawien verkauft worden war.

734 109
734 109 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Betriebswerk

Auch 202 658 stand abgestellt herum. Heute kann man sie wieder in Deutschland als V180.13 in Betrieb erleben.

202 658
202 658 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Betriebswerk

Als absoluter Exot war die französische Diesellok BB.63015 (Bildmitte) vorhanden, die als Geschenk der Franzosen ins Kosovo kam und weitgehend der JŽ-Baureihe 642 entsprechen. Insgesamt kamen zwei dieser Loks ins Kosovo und fuhren in der ersten Zeit vor allem Bauzüge.

BB.63015
BB.63015 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Betriebswerk

Dann setzte sich Lok 004 in Bewegung.

Lok 004
Lok 004 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Betriebswerk

Sie machte sich auf den Weg zum Rangierbahnhof Miradi und wir verfolgten sie.

Lok 004
Lok 004 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Miradi

In Miradi rangierte sie etwas und machte sich dann mit einem Rungenwagen zurück auf den Weg zum BW.

Lok 004
Lok 004 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Miradi

Als die Mittagszeit nahte, kam die 006 mit ihrem Zug aus dem Norden zurück und fuhr ins BW zum Tanken. Die Tankstelle befindet sich direkt neben den Sandsilos.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Betriebswerk

Das Tanken selbst dauert eine kleine Ewigkeit, weil die Zapfanlage eher für PKWs als für NOHABs ausgelegt ist. Lokführer war übrigens ein Afrikaner, ich meine aus dem Senegal. Ich hatte davon gehört, dass die UNO einige Gastarbeiter aus Afrika ins Land geholt hatte. Mit den eigenen Leuten war nach den Unruhen nichts zu erreichen, da sich alle nur ständig die Köpfe eingeschlagen haben oder von den Passagieren bzw. Anwohnern angegriffen wurden. Ich habe mich einen Moment mit ihm unterhalten. Er meinte, die Arbeit wäre o.k. Jedenfalls würde er hier mehr verdienen, als in Afrika, und wenn er genug hat, geht er halt wieder zurück. Mit den Einheimischen hätte er keine Probleme, aber auch keine innigen Beziehungen. Anschließend fuhr er mit der 006 wieder zurück zum Bahnhof Fushë Kosovo, vorbei an den BW-Gebäuden, die bis auf den Schuppen weitgehend ungenutzt sin und die durch ihre Bogenfenster orientalischen Flair verbreiten. Nebendran eine alte Güterwagenruine.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Betriebswerk

Wir folgten der Lok zum Bahnhof, dessen großes Bahnhofsgebäude mit dem über allem thronenden Stellwerk ein Relikt aus den kommunistischen Vorkriegszeiten ist und Zeugnis darüber ablegt, dass hier einmal mehr losgewesen ist.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Fushë Kosova

Durch die Streckensperrung im Süden war sonst ja nicht viel los und so machten wir ein paar alberne Fotos im Sonnenlicht.

Lok 006 mit Jürgen
Lok 006 mit Jürgen Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Fushë Kosova

Während der Mittagspause blieb die Lok im Bahnhof stehen. Früher fuhren hier die Balkan-Schnellzüge durch, nicht umsonst haben die überdachten Bahnsteige Unterführungen, die heute allerdings kein Mensch mehr benutzt.

Lok 006 mit Ulf und Frank
Lok 006 mit Ulf und Frank Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Fushë Kosova

Die Gleisanlagen des Bahnhofs sind beachtlich und auf der Westseite sind alte Güterwagen-Relikte abgestellt, deren Holzwände im Krieg wahrscheinlich verheizt wurden. Häuser werden im Kosovo gebaut, in dem zunächst ein Stahlbeton-Gerüst mit Decken und Dach ohne Wände errichtet wird. Danach passiert dann meistens erst mal nichts mehr. Vermutlich geht’s erst weiter, wenn wieder Geld da ist. Der Rohbau rechts soll mal ein Hotel werden, links daneben steht das alte Bahnhofsgebäude.

Alter Bahnhof
Alter Bahnhof Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Fushë Kosova

Jeden Mittag und nachts wird der Personenzug nördlich des Bahnhofs auf dem Streckengleis nach Pristina geparkt. Gegen 14 Uhr fährt die Lok los, um den Zug wieder in den Bahnhof zu holen. Dabei fährt sie am ehemaligen, aber bewohnten Bahnhofsgebäude vorbei.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Fushë Kosova

Mit dem Zug am Haken zieht sie dann an alten Drehgestell-Resten (am linken Bildrand) vorbei, die an den Krieg erinnern.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Fushë Kosova

Anschließend muss sie dann umsetzen, um nach Norden ausfahren zu können. Dabei zieht sie dann wieder am „Hotel In Spe“ vorbei.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Fushë Kosova

Jetzt wartet der Zug auf seine Abfahrt.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Fushë Kosova

An der Norseite des alten Bahnhofs-Gebäudes steht ein alter deutscher Umbau-3-Achser auf der Straße, der als Lagerraum dient. In dieser Zusammenstellung mit blauer Lok und blauen Waggons ist es ein richtig schöner Zug.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Fushë Kosova

Unser Plan war jetzt, ins BW zu fahren und eine kleine Foto-Parade der drei roten Di 3 zusammenrangieren zu lassen. Wir hatten keinen Zweifel daran, dass wir auf offene Ohren stoßen würden! Also ab zum BW und den Personenzug fahren lassen. Als erstes fanden wir die 643 im Schuppen. Es wurden gerade die Filtermatten der Lüfter gewechselt, was man auch nicht alle Tage sieht. Für Fotos war es zu dunkel und zu eng. Die einzige betriebsfähige Schwesterlok der verunfallten 002, die 004, stand vor dem Schuppen in der Sonne.

Lok 004
Lok 004 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Betriebswerk

Mit dieser Maschine war man nicht sehr zufrieden, es gab mal wieder Probleme mit der Elektrik. Und das jetzt, wo die 002 für längere Zeit ausgefallen ist! Es mussten nämlich schleunigst wieder Züge gefahren werden, weil sonst die vielen Tankstellen trocken gefallen wären! Jedenfalls haben wir im Schuppen beim Maschinenmeister nachgefragt, wie es denn so mit einer Lok-Parade aussehen würde? „Kein Problem!“ war die Antwort, allerdings musste die 643 erst noch fertig gemacht werden. Dann kam die Hiobsbotschaft: Wegen der Probleme mit der 004 mußte die 643 nach Hani i Elezit geschickt werden, um einen Kesselwagenzug abzuholen! Und das mit abgefahrenen Radreifen! Da hatte der Unfall doch noch was für sich, wir kamen in den Genuß von Streckenaufnahmen der 643 mit Güterzügen bei Sonne! Als die Filter gewechselt waren, fuhr die 643 zuerst zum Tanken.

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Di3.643 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Betriebswerk

Danach zog sie vor in den Bahnhof, um dann zum RBF zu fahren und einen Zug mitzunehmen. Wir haben uns aber schnell abgeseilt, weil man auf der Straße Richtung Süden nicht sehr schnell vorankommt und wir wollten uns auf keinen Fall einige Streckenmotive entgehen lassen. Als erstes erwischten wir sie bei der Durchfahrt durch Kaçanik i Vjetër.

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Di3.643 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Kaçanik i Vjetër

Dann erwischtenwir sie noch bei der Durchfahrt durch Kaçanik. Das war der Bahnhof, der kurz hinter der Unfallstelle lag und am Tage des Unfalls komplett überflutet war! Jetzt war davon nichts mehr zu sehen.

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Di3.643 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Kaçanik

Als nächstes erwischten wir sie im Grenzbahnhof Hani i Elezit, wo die Übergabe mit der mazedonischen Staatsbahn stattfindet. Der Güterzug aus Mazedonien wartete nebendran wohl schon länger auf die Weiterfahrt ins Kosovo. Da es nur drei Gleise im Bahnhof gibt, war der Bahnhof jetzt voll.

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Di3.643 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Hani i Elezit

Wir sehen die Lok beim Umsetzen vor einer Fabrik.

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Di3.643 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Hani i Elezit

Auf dem Bahnhofsgleis umfuhr die Di3 den wartenden Güterzug.

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Di3.643 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Hani i Elezit

Danach haben wir uns sofort wieder an die Strecke am Ortsausgang von Hani begeben. Durch die ganzen Verzögerungen waren die Bahner jetzt doch etwas in Eile und wollten schnellstmöglich zurück. Vermutlich werden in Skopje noch einige Züge zur Übergabe auf dem Rand gestanden haben. Wir fanden eine prima Fotostelle direkt am Fluss. Von einer Fußgängerbrücke hatten wir einen Traumblick auf die bereits hier stark ansteigende Strecke. Es wurde ein akustischer Ohrenschmaus, wie die Abgasfahne erahnen lässt!

Di3.643
Di3.643 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Hani i Elezit

Doch irgendetwas stimmte nicht, der Zug kam nicht richtig in Fahrt. Die Bremsen quietschten und der Lokführer hielt den Zug direkt hinter unserem Fotostandpunkt an. Ulf hatte sich bereits oberhalb an der Straße postiert gehabt, so dass der Zug jetzt direkt vor seiner Nase stand. Jürgen und ich sprinteten dann auch hoch und konnten die Szene dann auch noch auf Film bannen.

Di3.643
Di3.643 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Hani i Elezit

Auf dem Bild ist die Brücke zu sehen, auf der wir vorher standen.

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Di3.643 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Hani i Elezit

Die beiden Eisenbahner werkelten währenddessen fleißig an den Bremsen der Waggons herum. Anschließend ließen sie den Zug rückwärts in den Bahnhof zurückrollen. Ein Anfahren war in der Steigung wohl nicht möglich. Wir also wieder zurück auf die Brücke und auf die zweite Ausfahrt gewartet. Sie war genau so geil wie die erste!

Di3.643
Di3.643 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Hani i Elezit

Wir also ins Auto und hinterher. In Kaçanik konnten wir den Zug am Bahnhof abpassen, er passierte die rechts abgestellte Unfalllok 002 mit dem entgleisten Schiebewandwagen.

Di3.643 und Lok 002
Di3.643 und Lok 002 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Kaçanik

Ein Foto der Unfallseite musste noch sein, dann fuhren wir dem Güterzug hinterher.

Lok 002
Lok 002 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Kaçanik

Wir fuhren bis zum Bahnhof Gurëz kurz vor Ferizaj und erwarteten dort den Zug an der Ausfahrt. Dort überquerte die Straße die Bahn und man konnte den Zug von erhöhtem Standpunkt aufnehmen. Als wir auf der Brücke warteten, fuhr der Zug in den Bahnhof und hielt an. Die Lok kuppelte unerwartet ab und fing nicht etwa an zu rangieren, sondern fuhr direkt zurück Richtung Hani, ohne dass wir die Chance hatten, Fotos zu machen. Es ging zu schnell und wir waren zu weit weg. Zudem hatten wir dieses Manöver nicht erwartet. Direkt gegenüber dem Bahnhof befand sich ein schwer bewachtes und nachts hell beleuchtetes Tanklager, das Treibstoff hätte gebrauchen können. Aber möglicherweise sollten nur mehrere Zugteile hier wieder vereinigt werden, um Richtung Norden weiterzufahren. Wir durften mit unserer Vollmacht selbstverständlich auch dieses Gelände passieren und haben dort einfach auf die Rückkehr der Lok gewartet. Es wurde langsam dunkel und möglicherweise ließen sich dank der Beleuchtung des Tanklagers später Aufnahmen machen. Schließlich musste die 643 hier wieder an ihren Zug heran. Plötzlich kam die 004 Lz unerwartet aus Fushë Kosova und durchfuhr den Bahnhof Richtung Hani.

Lok 004
Lok 004 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Gurëz

Hmhh?? Was da jetzt betrieblich geplant war, offenbarte sich uns nicht. Vielleicht wollte man mit zwei Loks längere Züge die Steigung hochfahren, um Zeit zu sparen. Es standen wegen der Streckensperrung sicher mehr Züge zum Abtransport bereit als üblich. Wir warteten weiter...... Und dann kam auch der planmäßige Personenzug mit der 006 Richtung Hani gefahren! Jetzt wurde es spannend.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Gurëz

Jetzt wurden sicher alle Gleise gebraucht, nicht nur in Hani, vermutlich auch die in Kaçanik. Es passierte lange nichts mehr. Da es bereits dunkel war, machte ein Standortwechsel gar keinen Sinn. Wenn überhaupt konnten wir hier mit dem Licht des Tanklagers was machen. Wir wollten aber in jedem abwarten, was hier heute noch alles passieren sollte. Sehr spät kam die 643 mit einem Zug und der angehängten 004 zurück, herrlich ausgeleuchtet von den Scheinwerfern des Tanklagers.

Di3.643
Di3.643 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Gurëz

Kurzerhand wurden beide Züge zusammen gekuppelt und ab ging die Post. Beide Maschinen liefen in höchster Fahrstufe, als der Zug ausfuhr – ein wirklich unvergessliches Erlebnis, das für die lange Warterei mehr als entschädigt hat! Kurz darauf kam dann auch noch die 006 mit ihrem Personenzug zurück und posierte für uns im Scheinwerferlicht. Die originalen Lok-Scheinwerfer der NSB werden rege genutzt, wie man sieht.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 09.05.2005 Gurëz

Das war es dann für diesen Tag. Dank des Unfalls und der gesperrten Strecke sind wir zu ganz unerwarteten Nachtaufnahmen mit NOHABs gekommen! Erst spät waren wir im Hotel und haben herrlich geschlafen.

7. Der fünfte Tag vor Ort und die Abreise (10. Mai)

Am nächsten Morgen hieß es Auschecken. Als erstes fuhren wir zur Straßenbrücke, die sich zwischen dem BW und dem RBF befindet, um die 006 von Hani i Elezit kommend abzupassen. Im Hintergrund ist das gewaltige Stellwerk des RBF zu erkennen. Nett auch die Unterspülung des rechten Gleises.....

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 10.05.2005 Miradi

Wir wollten den Personenzug morgens Richtung Norden begleiten und dann über Landstraßen Richtung Belgrad fahren. So sieht man mal was anderes und umgeht die teure Autobahn. Zwischen Fushë Kosova und Mitrovicë erwischten wir den Zug zweimal.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 10.05.2005 Zwischen Fushë Kosova und Mitrovicë
Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 10.05.2005 Zwischen Fushë Kosova und Mitrovicë

An unserem Lieblings-Haltepunkt bei Banjë erwarteten wir den Zug das nächste Mal, diesmal aber vom Hang aus.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 10.05.2005 Banjë

Der Opa auf dem Bild wollte sich vorher partout mit uns unterhalten und war supernett, aber leider konnte er weder deutsch noch englisch. Einen Bahnsteig gibt es an diesem Haltepunkt nicht wirklich. Da wo der Opa steht, hält der Zug auch an. Er ist dann auch eingestiegen und mitgefahren.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 10.05.2005 Banjë

Das Abschiedsbild von den kosovarischen NOHABs wollten wir im Grenzbahnhof Leshak machen. Wir schafften es noch rechtzeitig zur Einfahrt.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 10.05.2005 Leshak

Die 006 wurde wieder von UNO-Soldaten begleitet (rechts im Bild). Diesmal waren es Italiener, was man an den coolen Sonnenbrillen (es war bewölkt) und der legeren Haltung der Wumme erkennt.

Lok 006
Lok 006 Frank-Marc Siebert 10.05.2005 Leshak

Etwas später fuhr der Anschlusszug aus Serbien ein.

661 227
661 227 Frank-Marc Siebert 10.05.2005 Leshak

Wir machten noch ein Foto beim Umsetzen mit der 006 und fuhren dann los.

Lok 006 und 661 227
Lok 006 und 661 227 Frank-Marc Siebert 10.05.2005 Leshak

Da Leshak noch ein Stück von der serbischen Grenze entfernt liegt, wollten wir vom Zug mit der 661 noch eine Streckenaufnahme machen. Es gelang uns noch ein Foto neben der Straße.

661 227
661 227 Frank-Marc Siebert 10.05.2005 nördlich Leshak

Danach passierte bis Budapest nicht mehr viel. Das Wetter war bewölkt und unterwegs gabs nicht viel zu sehen. Wir haben dann wieder bei Budapest auf dem Campingplatz im Bus übernachtet.

7. Die Rückfahrt (11. Mai)

Morgens sind wir zuerst wieder zum Museum gefahren, um nach den M 61 zu sehen.

M61 001, 006 und 019
M61 001, 006 und 019 Frank-Marc Siebert 11.05.2005 Museum Budapest

Alle M 61 waren wieder brav im Lokschuppen versammelt:

M 61 001 mit Stern

M 61 006 in orange

M 61 019 in orange

M 61 020 mit NOHAB-Zeichen

Mist! Damit sollte es wohl keine Streckenaufnahme einer M 61 geben.

M61 019
M61 019 Frank-Marc Siebert 11.05.2005 Museum Budapest

Dafür aber ein paar Bilder aus dem Schuppen. Auf der Drehscheibe wurden gerade Filmaufnahmen für einen Kostümfilm aus der K&K-Epoche gedreht. Dadurch waren die Tore teilweise mit irgendwelchem Krempel zugestellt. Das hielt uns aber nicht davon ab, die Tore aufzumachen und ein paar Fotos zu schießen.

M61 020
M61 020 Frank-Marc Siebert 11.05.2005 Museum Budapest

Die orangenen M61 hatte ich bei meinem Balaton-Besuch im Jahr 2000 leider nicht fahren sehen. Heute also auch wieder nicht.

M61 006 und 019
M61 006 und 019 Frank-Marc Siebert 11.05.2005 Museum Budapest

Im Freigelände war die Dampflok-Parade wieder sehr beeindruckend.

Dampflokparade
Dampflokparade Frank-Marc Siebert 11.05.2005 Museum Budapest

Außerdem waren noch etliche weitere Loks (E und D) ausgestellt, von denen hier nur die M 46 2001 gezeigt werden soll.

M46 2001
M46 2001 Frank-Marc Siebert 11.05.2005 Museum Budapest

Wie so vieles (aber eben nicht alles!) in Ungarn auch eine Ganz-MAVAG-Kreation. Die erste Museums-M 61 der MAV war die M 61 004 geworden. Sie war als erste wieder in den alten Originalfarben mit einem NOHAB-Logo anstatt des kommunistischen Sterns lackiert worden. Ihr Schicksal war es, nicht viel später auf der Balaton-Nordstrecke in einen umgestürzten Baum zu fahren und einen Totalschaden zu erleiden. Man rettete eine Schnauze mit Führerstand und einem Meter Motorraum und setzte dieses Lokdrittel an eine Museums-Außenwand des Budapester Technikmuseums.

M61 004
M61 004 Frank-Marc Siebert 11.05.2005 Technikmuseum Budapest

Da mussten wir natürlich hin, um der 004 die Aufwartung zu machen. Sie zeigte sich in bestem Sonnenlicht und machte noch mal so richtig deutlich, wie tragisch dieser Unfall wirklich war.

M61 004
M61 004 Frank-Marc Siebert 11.05.2005 Technikmuseum Budapest

Anschließend verließen wir Budapest und machten noch einen Abstecher nach Komarno an der Donau, weil wir von Bauarbeiten in der Gegend gehört hatten. NOHABs waren ja nun keine zu erwarten, dafür begrüßte uns eine slowakische Skoda-Lok in einer sehr interessanten Lackierung, die abfahrbereit vor einem Güterzug stand.

240 083
240 083 Frank-Marc Siebert 11.05.2005 Komarno

Als kleines Abschlussschmankerl kam dann noch die ungarische Taigatrommel M62 318 mit einem Zug in den Bahnhof gefahren. Die Lok kuppelte ab und zog an uns vorbei.

M62 318
M62 318 Frank-Marc Siebert 11.05.2005 Komarno

Sie war wie aus dem Ei gepellt! Offensichtlich hatte sie gerade eine HU mit Neulackierung hinter sich. Damit ging dann die Kosovo-Tour zu Ende. Von Ungarn bis Braunschweig sind wir dann durchgeballert, nicht ohne wieder für jedes Land (Ungarn, Slowakei und Tschechien) eine Autobahn-Plakette erworben zu haben. Man kann Pristina übrigens auch mit dem Flieger erreichen. Dann spart sich die 4 Tage An- und Abreise, müsste sich dann aber vor Ort einen Mitwagen nehmen. Für einen Kurztrip sicher eine interessante Möglichkeit.

Damals ahnten wir noch nicht, dass wir noch einige Male ins Kosovo reisen sollten!

P. S. Die Ortsnamen wurden in albanischer Schreibweise wiedergegeben.