Nach den NOHABs MY 1149 und 1151 hat die Altmark Rail im Jahr 2011 auch die braune MY 1155 von STRABAG übernommen. Da die Nachfrage nach den Rundnasen derzeit recht hoch ist, hat sich Michael Frick umgehend daran gemacht, die neue Lok betriebsfähig zu bekommen. Natürlich bedeutete das zunächst auch eine Neulackierung in den Farben der Altmark Rail, allerdings in einem neuen Design. Als Vorlage diente eine Demonstatorlackierung von GM.
Gegenüber dem Demonstrator verläuft die gelbe Linie unter dem Seitenfenster nicht in einer Rundung, sondern bildet einen spitzen Winkel.
Da die Lok Probleme mit der Elektrik hatte, musste daran gearbeitet werden. Bei der anschliessenden Probefahrt gab es einen Knall und weitere Kabel hatten das zeitliche gesegnet. Nun war klar, die Kabel mussten von Grund auf erneuert werden. Da die Arbeiten in Haldensleben nicht ausgeführt werden können, musste eine andere Wekstatt gefunden werden. Die CFL Cargo am Standort Padborg war bereit, die Lok zu reparieren. Nun musste die Überführung kurzfristig geplant werden. Es bot sich an, bei der Gelegenheit die MY 1148, die auch in Haldensleben stand, ebenfalls nach Dänemark zu Überführen. Sie gehört Scandic Rail Partners und soll wieder in DK eingesetzt werden, weil sie keine deutsche Zulassung besitzt.
Zuerst war angedacht, dass die fahrbereite 1148 die 1155 schieben sollte. Das hätte die Miete und die Rückfahrt einer Zuglok erspart. Aber leider stellte sich bei einem Testlauf heraus, dass der Ölkühler von 1148 undicht war. Also wurde kurzerhand die 1147 von STRABAG angemietet, um die Loks nach Padborg zu ziehen. Am 20.08.2011 sollte es um 8:59 Uhr in Haldensleben losgehen, die Zugnummer war 92854. Als wir in HDL eintrafen, stand das Trio in der Morgensonne.
Vor der Überführung wurde bei 1148 der Lack im Bereich der Führerstande und des Daches aufgefrischt.
An diesem Tag sollte die 1155 erstmals in ihrer neuen Farbgebung auf die Strecke gehen!
Während die drei Schönheiten in der Sonne um die Wette glänzten, gab es für Michael und Axel, das Personal auf der Lok, noch einen frischen Kaffee, bevor Richtung Bahnhof rangiert wurde. Speziell für Klaus haben wir alles gegeben, um ein Motiv mit Blumen hinzubekommen (sorry, keine Lupinen!).
Gegen 7:30 Uhr kam aus Oebisfelde die Ludmilla 232 330 mit einem Leerzug in HDL an.
Mit leichter Verspätung ging es dann endlich los. Auf dem Weg zum Bahnhof ging es wie immer in einer Sägefahrt mehrfach über den BÜ.
Eine Spitzke-Lok stand mit einem Rungenwagenzug zwischen Werkstatt und Bahnhof.
Im Bahnhof Haldensleben musste 1147 nochmal umsetzen, damit die Fuhre Richtung Oebisfelde ausfahren konnte.
Dann fuhren wir los an die Strecke. Das Licht stand nahezu parallel zur Strecke, so dass es nur für den Nachschuss brauchbar war. In Rätzlingen erwarteten wir den Zug.
Mit der 1148 am Schluss donnerte der Sonderzug durch den Bahnhof.
Weil der Zug ca. 20 Minuten Verspätung hatte, waren die geplanten Zwischenhalte Makulatur. Während wir die B4 Richtung Norden fuhren, wartete Ewaldt Alexander im Lehrter Bahnhof auf den Zug.
In Lehrte ging es weiter auf die Strecke nach Celle.
Wir trafen den Zug erst kurz vor Uelzen wieder. Leider ist die Strecke dort stark zugewachsen und so warteten wir im Überholbahnhof bei Klein Süstedt auf den Zug.
Nachschüsse sind bei schnellfahrenden Lokzügen nicht wirklich einfach, denn es kommt auf die ersten beiden Fotos an, bei denen sich die Kamera erst noch fokussieren muss. Hat aber doch geklappt...
An weiteren Motiven vor oder in Hamburg war nicht zu denken! Der Zug fuhr inzwischen deutlich vor Plan, der auf nur 80 km/h ausgelegt war. Natürlich war die Fuhre deutlich schneller und machte mächtig Zeit gut. Für uns Zugverfolger war sehr nachteilig, dass am Sonnabend in Dänemark Bettenwechsel ist und deswegen die gesamte A7 dicht war, sowohl vor als auch nach dem Elbtunnel. Wir wählten die Strecke über Lauenburg und Bad Segeberg, um bei Neumünster wieder an die Strecke zu kommen. Bei der Durchfahrt durch Hamburg machte Michael ein Foto aus dem Fenster der 1147.
In Elmshorn stand Andreas Melchert an der Strecke und erwischte den Zug um 13:17 Uhr.
Für den Nachschuss war das Licht in Elmshorn perfekt.
Als wir uns Neumünster näherten, informierte uns Michael, dass sie im Bahnhof Neumünster einen Stopp einlegten.
Grund des Stopps waren Bauarbeiten in Nortorf, wo die Strecke nur eingleisig befahrbar war. Direkt vor der Baustelle musste der Zug wieder anhalten.
Wir hatten uns hinter Nortorf postiert, weil die Strecke vorher ziemlich zugewachsen war. Durch die Baustelle hatte der Zug inzwischen den größten Teil der Verfrühung wieder eingebüßt. Axel hatte die 1147 bereits wieder auf Tempo gebracht.
Richtig toll war das Motiv nicht, außer man steht auf Betonmaste....
Wegen 18 Kilomtern Stau auf der A7 bei Rendsburg nahmen wir die B77 und fuhren durch bis Jübeck. Vor der Brücke über den Nord-Ostsee-Kanal musste der Zug wieder halten, was Michael für ein Foto nutzte.
Von der Brücke gibts auch ein Bild, geschossen aus 1147 während der Fahrt.
Vor Owschlag erwarteten wir den Zug in einer Kurve.
Hier war das Licht ausnahmsweise für einen Vor- und Nachschuss brauchbar.
Ab hier war die A7 wieder drei und wir fuhren mit Vollgas Richtung Flensburg. Trotzdem holten wir den Zug vor Flensburg Weiche nicht mehr ein. Detlef Schikorr war zeitiger vor Ort und hatte sich einen sehr schönen Standort bei Neuholzkrug gesucht.
Zwischen Flensburg Weiche und Padborg ist die Strecke sehr zugewachsen und mehr als das nächste Bild war auf die Schnelle nicht möglich.
Etwas vor Plan fuhr der Zug in Padborg ein, und zwar auf dem stromlosen Abschnitt im westlichen Teil des Bahnhofs.
Zum Glück kam auch die Sonne wieder raus, als die Fuhre stand.
1147 zog vom Zug ab und wurde abgestellt. Nun endlich stand auch die 1155 frei.
Nach vielen Jahren standen diese drei ehemaligen DSB-Loks wieder auf dänischem Boden.
1147 besitzt von den neulackierten NOHABs in der Eichholz-Ära den ältesten Lack, der aber immer noch ansehnlich ist.
Ein kleiner Rundgang über das CFL-Gelände durfte nicht fehlen. Hinter einer Class66 (266 453) stand die braune MX 1023, eine ex-DB-Köf und die MX 1041 von Contec Rail.
Die MX 1023 besitzt eine auffällige schwarze Schürze an der Front.
MX 1041 ist Opfer zahlreicher Graffiti-Attacken geworden.
Hinter der Werkstatt stand eine weitere ex-DB-Köf und die Hybrid-T43 von STT aus Schweden.
Die Hybrid-Lok ist die T43 215.
Das "Marzipanbrot" war auch anwesend.
Die MX 1038 ist von Graffiti leider auch nicht verschont geblieben.
Natürlich verwittert MX 1030 auch immer noch vor sich hin und dient als Ersatzteilspender. Schade, dass die ehemalige Frick-Lok nicht mehr ans Laufen gekommen ist...
Eigentlich war geplant, mit der Lokmannschaft an der Tankstelle dänischen Kuchen und Hot Dogs zu Essen. Doch ganz plötzlich wurde 1147 wieder angeschmissen. Wegen der Nachtruhe auf der Strecke Oebisfelde-Haldensleben konnte die Rückfahrt nicht länger warten. Sonst wäre in Oebisfelde die Fahrt zu Ende gewesen.
Auf dem Weg zum Bahnhof passierte 1147 die 1155 und 1148.
Die Jungs hatten wirklich eilig und der Versuch, die Lok noch auf der Strecke hinter der Grenze aufzunehmen, ging fast in die Hose.
Nun fehlte noch eine Besuch des ehemaligen DSB-Depots auf der Ostseite des Bahnhofs, wo auch regelmäßig NOHABs von Railcare abgestellt sind. Heute war es die MY 1157, die neben einer ehemaligen LJ-Köf stand.
Die 1157 besitzt noch ihren originalen DSB-Lack in schwarz-rot. Auf der Front ist sogar noch die entfernte Schriftzug "DSB" zu erkennen.
Vor der Rückfahrt nach Haldensleben wollten wir einen Abstecher nach Tønder zur MY 1104 machen. Wegen eines Festivals war das Museumsgelände geöffnet und wir konnten die Lok in der Abendsonne ohne Zaun im Vordergrund aufnehmen.
Von Tønder ging es weiter nach Niebüll. Dort sollte sich MZ 1439 befinden, die stand hinter Nahverkehrswagen auf einem Abstellgleis am NEG-Bahnhof.
Von Niebüll aus ging es ohne Pause zurück nach Haldensleben. Die A7 war frei und wir trafen in dem Moment an der Werkstatt ein, als sich die Schranken am BÜ schlossen und 1147 eintraf! Wollen wir hoffen, dass die 1155 schnell zurückkehren und die 1148 in DK in Betrieb gehen kann!
Den zahlreichen Fotografen danken wir für die schönen Bilder!