Anfang 2012 zeichnete sich ab, dass MY 1143, die seit Jahren in Haldensleben abgestellt stand und demnächst wieder betriebsbereit aufgearbeitet werden soll, im Laufe des Mai 2012 neulackiert werden sollte. Außerdem soll auch die 1148 bei Gelegenheit wieder nach Celle überstellt werden. Damit stand fest, dass die geplante Parade mit fünf Loks bis Ende April über die Bühne gehen musste! Da wir für den 17.03. die Fotofahrt mit MY 1149 und 1151 in Egeln geplant hatten, bot es sich an, die Parade am 18.03. durchzuführen. Zumindest für die Teilnehmer der Fotofahrt wäre damit eine zweite Anfahrt nach Sachsen-Anhalt entfallen. Die Planungen ließen sich gut an und es deutete sich an, dass alle fünf Loks am Sonntag in Haldensleben sein könnten. Die 1151 würden wir von Egeln aus noch am 17.03. nach Haldensleben überführen, während die 1138 direkt am Morgen des 18.03. von einem Einsatz mit Zug aus Richtung Oebisfelde erwartet wurde.
Nachdem wir zur Fotofahrt noch Kaiserwetter hatten, war es am Morgen des 18.03. stark bewölkt und begann kurz vor der Ankunft der 1138 sogar leicht zu regnen. Wir erwarteten 1138 mit ihrem Zug in Flechtingen am Bahnhof. Da ich die Ausfahrtsignal Richtung Haldensleben schon mehrfach als Motiv gewählt hatte, postierte ich mich dieses Mal am Bahnhof, wo die 1138 mit Tele neben den Einfahrtsignalen abgelichtet werden konnte.
Mit dem Bahnhofsgebäude sah es so aus:
Ulf Häger stand bei den Flügelsignalen an der Ausfahrt Flechtingen.
Zwischen Flechtingen und Haldensleben erwischte Michael Frick die Fuhre.
Anschließend fuhren wir nach Haldensleben, wo der Aufbau zur Parade bereits in vollem Gange war. Die nicht betriebsfähigen 1127 und 1143 waren bereits aufgestellt.
Etwas später wurde die 1148 von 1151 und einem freundlichen Helfer dazugeschoben.
Die 1148 ist zwar prinzipiell betriebsfähig, besitzt aber keine betriebserlaubnis für Deutschland, sondern nur für Dänemark. Zu erkennen an den fehlenden DSB-Schneeräumern, die in Deutschland nicht zugelassen sind und deswegen fehlen.
Die Rangierarbeiten führte 1151 durch, die als einzige aus dem Quartett aktuell betriebsfähig ist. Weil die 1138 noch im Bahnhof Haldensleben ihren Zug abstellte, stellte sich zunächst 1151 neben die anderen drei Loks.
Im Profil machten die Vorzeigenasen der Loks eine gute Figur, auch wenn ein altes Schild das Flügelrad der 1148 leicht verdeckte.
Auf der anderen Seite wird das Profilbild durch die stark vermooste Nase der 1143 bestimmt, die als letzte NOHAB in Deutschland noch immer ihr Farbkleid trägt, das sie vor Übernahme durch die NEG erhalten hatte. Die lange Abstellzeit in Haldensleben unter freiem Himmel führte dann zur Grünfärbung.
Dann kam die 1138 aus Richtung Bahnhof angefahren und passierte das Quartett mit rotem Schlusslicht. Die Parade in der Reihung 1138, 1127, 1143, 1148 und 1151 existierte nur wenige Sekunden.
Dann wurde es nochmal aufregend, weil der Wunsch unter den Fotografen aufkam, die Loks mit aufsteigenden Betriebsnummern aufzustellen. Nach dem Motto, wenn eine Parade, dann richtig! Also fuhr 1151 kurzerhand aufs letzte Gleis zur Tankstelle und 1138 bekam eine Rangieraufgabe zugewiesen. Als erstes wurde 1148 ein Gleis weiter geschoben.
1143 musste auch noch ein Gleis versetzt werden, bevor sich 1138 neben 1127 stellen konnte. Dann war die Parade fertig!
Endlich war die langersehnte Parade Realität geworden und weckte bei so manchem Teilnehmer freudige Emotionen. Jetzt musste jedes brauchbare Motiv abgelichtet werden... Schade nur, dass das Wetter das Niveau vom Vortag nicht halten konnte.
Doch Petrus hatte mal wieder ein einsehen und schickte ein paar ordentliche Wolkenlücken, so dass die Parade doch noch eine sonnige Angelegenheit wurde. Vom erhöhten Standpunkt ergaben sich Nasenvergleichsfotos u. a. von 1127, 1138 und 1143.
Zum Vergleich die Nasen von 1151, 1148 und 1143. Während bei 1143 das Flügelrad nicht gefüllt ist, sitzt es bei 1148 zu tief. Die Lackierung der 1151 dürfte dem DSB-Original am nächsten kommen. Übrigens wurde das störende Metallschild zwischenzeitlich elegant entsorgt.
Die Wolkenlücken reichten auch für Sonnenfotos vom Boden aus.
Natürlich durfte auch das klassische Motiv zentral von vorn nicht fehlen.
Von der anderen Seite gab es ebenfalls einen erhöhten Standpunkt, der schöne Bilder von oben ermöglichte.
An dieser Stelle müssen wir erwähnen, dass die Parade nur durch das freiwillige Engagement einiger BMTI-Mitarbeiter und der Eigentümer der Lokomotiven zustande kommen konnte, die auf dem folgenden Bild posieren.
Das BMTI-Personal hatte die meiste Arbeit und konnte am wenigsten fotografieren. Die NOHAB-Fans bedanken sich bei allen Beteiligten für die gelungene Parade!
Weil in der Zwischenzeit die Nase der 1151 bereits im Schatten lag, wurde sie ein Stück vorgezogen. Aus dieser Perspektive sind die unterschiedlichen Auspuffvarianten zu erkennen, 1143 und 1151 besitzen den sogenannten Rillenauspuff, der leiser ist.
Das Licht war richtig klasse für ein Vergleichsfoto zwischen 1127 und 1138, deren Lack etwas älter ist. Außerdem sitzt bei ihr das Flügelrad auch zu tief und die Zierlinie dafür höher. Im Gegensatz zur 1127 hat sie auf der Nase keine Griffstangen.
1143 besitzt noch ihren Lack aus Dänemark und als einzige Lok einen schwarze Frontschürze. Das Flügelrad ist bei ihr deutlich höher, dafür die Krone etwas kleiner. Beide Loks besitzen aber ihre Griffstangen noch. Insgesamt bieten sich damit reichlich Varianten für die Modellbahnindustrie, die sich bisher der deutschen NOHABs im klassischen DSB-Weinrot leider nicht angenommen haben.
Pünktlich zum Abbau war die Sonne wieder verschwunden - Petrus muss doch ein NOHAB-Fan sein!
Das letztes Foto von der Parade zeigt 1151, die 1148 zurück auf das Werkstattgelände geschoben hat.
Alles in allem eine sehr gelungene Aktion von und für NOHAB-Freunde. Nochmals ein großes Dankeschön an alle, die zum Gelingen der Parade beigetragen haben! Bleibt noch zu erwähnen, dass von uns am Abend vor der Parade der Verein NOHAB-GM-Gruppe Deutschland e.V. gegründet wurde, unter dessen Ägide zukünftige Veranstaltungen stattfinden werden.